Tipps für die Nacht

Sternenfotografie

© E. Kartheuser

Neben den Sternenbeobachtungsplätzen gibt es natürlich noch weitere Standorte in unserem Naturpark mit einem ungetrübten Blick in den Sternenhimmel. Wie Sie sich auf eine Beobachtungsnacht unter dem Sternenhimmel vorbereiten können, erfahren Sie hier.

Das passende Wetter

Ein Blick in die passende Wetter App lohnt auf jeden Fall. Ist der Himmel am Tag noch blau, so kann die Bewölkung zum Abend hin zunehmen. Besonders in der kälteren und feuchteren Jahreszeit ist man in Mecklenburg gut beraten, sich über Schönwetterlagen zu informieren genauso über bevorstehende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit um sich mit der entsprechenden Kleidung oder Ausrüstung auszustatten.

Der richtige Zeitpunkt

Mit dem Sonnenuntergang und der einsetzenden Dämmerung zu starten hat den Vorteil, dass man sich noch gut an dem Beobachtungsplatz einrichten kann. Dabei ist natürlich jeder Sonnenuntergang schon ein großes Naturschauspiel und bis zur astronomischen Dunkelheit kann man ganz bewusst die Veränderungen in der Natur visuell aber auch akustisch um sich herum wahrnehmen. Vielleicht taucht der Planet Venus schon bald als „Abendstern“ am Himmel auf und nach und nach werden weitere Sterne sichtbar die sich bald zu den ersten Sternenbildern zusammenfassen lassen.

Wer natürlich möglichst gleich die ganze Sternenpracht erleben möchte, der sollte sich über den Zeitpunkt der astronomischen Dämmerung informieren.

Nicht jede klare Nacht ist unbedingt zur Sternenbeobachtung geeignet. Je heller der Mond als natürliche Lichtquelle, umso weniger Sterne werden am Himmel sichtbar sein. Der Mondkalender gibt einen Überblick der Mondphasen und den Auf- bzw. Untergehzeiten des Mondes (www.mondkalender-online.de).

Der richtige Beobachtungsplatz

Ein dunkler Standort mit möglichst wenig Lichtverschmutzung und einem weiten Horizont ist für die Beobachtung optimal. Unsere Sternenbeobachtungsplätze sind alle gut erreichbar und ihre Helligkeit mit einem SQM-Lichtmessgerät dokumentiert. Auch eine passende Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe kann von Vorteil sein. Am Sternenbeobachtungsplatz Kirch Kogel darf sogar das Zelt aufgeschlagen werden.

Was man am Himmel erwarten kann

Wenn Sie Ihre Beobachtungsnacht planen möchten, dann lohnt sich ein Blick in das Buch

Kosmos Himmelsführer
von Hans Ullrich Keller
Franckh Kosmos Verlag
ISBN-13: 978-3440173688
20,00€

Es hält diverse Informationen über Himmelsereignisse bereit. Es sind weiterhin zwei Astronomie-Apps für Smartphone bzw. Tablet zu empfehlen: Stellarium und SkySafari.

Warme Kleidung

Der laue Sommerabend kann schnell zu einer kühlen Sommernacht werden. Bei der Sternenbeobachtung bewegt man sich meist nicht viel, was bei zu leichter Bekleidung zur Auskühlung führt. Wir empfehlen daher an Bekleidung lieber etwas mehr mitzunehmen, als zu wenig. Will man es sich auf der Sternenliege bequem machen, isoliert z.B. eine Isomatte die Kälte von unten und mit einer Decke von oben wird es dann so richtig kuschlig. Auch ein mitgebrachter Campingstuhl oder Campingliege eignet sich hervorragend. Jetzt noch ein heißes Getränk und der langen Beobachtungsnacht steht nichts mehr im Wege.

Die Augen bei Nacht

Die Augen passen sich an die sich verändernden Lichtverhältnisse an. Während die Adaption an helles Licht nur wenige Sekunden dauert, so dauert die Gewöhnung an Dunkelheit oft sehr viel länger. Ein Blick auf das Smartphone in einer Sternenbeobachtungsnacht oder ein Blick auf die Sternenkarte mit einer normalen Taschenlampe sorgt dafür, dass man kurz danach in seiner Nachtsichtfähigkeit eingeschränkt ist und weniger Sterne sieht. Um das zu verhindern, empfehlen wir eine Taschenlampe mit Rotlicht oder das Aufkleben einer roten Folie auf der herkömmlichen Taschenlampe.

Der richtige Blick

In der Astronomie gibt es eine spezielle Beobachtungstechnik, die das Erkennen von lichtschwachen Sternen und Strukturen, wie z.B. die der Milchstraße, ermöglicht. Diese Technik wird als indirektes Sehen bezeichnet und lässt sich mit etwas Übung anwenden. Hierbei blickt man nicht direkt auf das Objekt, bzw. den gewünschten Bereich am Himmel, sondern knapp daran vorbei.

Ausrüstung und Ausleihmöglichkeiten

Je nach eigenen Ansprüchen braucht man mehr oder weniger zum Beobachten des Sternenhimmels. Wählt man ein Fernglas mit 8-facher Vergrößerung kann man schon viel mehr Details erkennen, als mit dem bloßen Auge. Wussten Sie, dass der Stern am Deichselknick im Sternbild Großer Wagen/Großer Bär eigentlich ein Doppelstern ist? Ferngläser mit einer 20-fachen Vergrößerung benötigen ein Stativ. Man kann dann zwar nicht mehr bequem auf der Liege liegen, dafür aber die Jupitermonde eigenständig ohne größeren technischen Aufwand beobachten. Ferngläser, Stativ, Rotlichttaschenlampen und Sternenkarten zum Auffinden von Sternbildern sind im Naturparkzentrum Karower Meiler zu den regulären Öffnungszeiten ausleihbar. Informationen dazu gibt es hier.

Gerne können Sie sich aber auch von einem Sternenführer mit einem Teleskop begleiten lassen.

Angst im Dunkeln

In der Dunkelheit wird unsere Wahrnehmung auf den Kopf gestellt. Die Fähigkeit unsere Umwelt mit den Augen zu erfassen ist in der Nacht stark eingeschränkt, wohingegen andere Sinne wie z.B. das Hören geschärft werden. Das ist im ersten Moment ungewohnt und manch einer fürchtet sich daher nachts und ohne Licht unterwegs zu sein. Diese Angst ist jedoch unbegründet. Wildtiere gehen in der Regel dem Menschen aus dem Weg. Und falls einem doch mal ein Wildschwein oder ein Fuchs begegnen sollte, dann wird dieser das Weite suchen.